Die Geschichte des Kabaretts

Das Kabarett wie wir es in seiner heutigen Form kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Abgeleitet wird das Wort auf dem Französischen. So bezeichnet “cabaret” hier drehbare Speiseplatten, die aus verschiedenen kleinen Fächern bestehen, die mit Soßen und anderem Inhalt gefüllt werden. Da das klassische “cabaret” sich durch seine Vielfalt auszeichnete übertrug man den Namen wohl auf Theatervorführungen, die dem Publikum verschiedene Darbietungsformen präsentierten. Hierzu zählten etwa Chansons, Zirkusnummern und die Camera Obscura. Eine weitere Erklärung nimmt die französische Bedeutung “Kneipe” für “cabaret” und bezieht sich damit auf den kneipenähnlichen Charakter der Orte, an denen Kabarett heute aufgeführt wird.

Das erste offizielle reine Kabarett wurde auch in Frankreich eröffnet. Es war das “cabaret artistique” von Rodolphe Salis. Es wurde 1881 in “Le Chat Noir”, die schwarze Katze, umbenannt. Das Kabarett sollte dabei dazu dienen, politische Ereignisse und Persönlichkeiten zu karikieren. Dadurch sollte der Gesellschaft und ihrer Elite der Spiegel vorgehalten werden. Da das Chat Noir gleichzeitig eine Kneipe war, wurde es für viele Künstler auch zu einem Treffpunkt, sich gegenseitig neue Nummern zu präsentieren. Die Künstler verdienten dabei oftmals relativ wenig für ihre Aufritte. Auch heute sind die Karriereaussichten für Kabarettisten eher schlecht.

Nur wenige Jahre nach der Gründung des ersten Kabaretts in der französischen Hauptstadt wurde auch in Deutschland das erste Kabarett aus der Taufe gehoben. So gründete Ernst von Wolzogen in Berlin eine Bühne und eröffnete im Januar 1901 das “Überbrettl”, eine Kleinkunstbühne. Diese konnte jedoch bedingt durch finanzielle Schwierigkeiten ihren Betrieb nur wenige Jahre aufrechterhalten.

Weitere Kabarette bildeten sich zunächst kaum, da das Kaiserreich die Vorstellungen, die als subversiv angesehen wurden, zensierte. Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte das politische deutsche Kabarett dann aber eine kurze Blütezeit. So wurden in vielen Großstädten neue Kabarette eröffnet. Diese Entwicklung fand unter der Herrschaft der NSDAP jedoch ein ebenso jähes Ende. Die Repressionen waren immens, sodass etwa Kurt Tucholsky Selbstmord begang.