War das deutsche Kabarett durch das Naziregime als gefährlich angesehen und unterdrückt worden, erhielt es unter der Besatzung der Alliierten großen Auftrieb. Ursächlich hierfür war die Tatsache, dass gerade die Engländer und Amerikaner die Deutschen entnazifizieren wollten. Dieses Vorhaben ließ sich am besten über die Bildung und die kulturellen Erfahrungen der Menschen erreichen. Die Alliierten förderten daher gerade das politische Kabarett stark.
In Deutschland wurden in der Folge immer mehr Kabarette gegründet, von denen einige zum Teil noch heute bestehen und als Institutionen der Szene gelten. Beispiele hierfür sind etwa die “Münchner Lach- und Schießgesellschaft” sowie das Düsseldorfer “Komödchen”. Beide Stätten werde noch heute aktiv mit wechselnden Programmen bespielt und erfreuen sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung.
In den siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts erfolgte dann der große Schritt des Kabaretts in das Medium Fernsehen. Den Auftakt machte Dieter Hildebrandts Sendung “Notizen aus der Provinz”, die schon bald zu einem Publikumserfolg wurde. Weitere Formate folgten dem Vorbild. Sie wurden für Jahre zu einem großen Erfolg beim Fernsehpublikum und konnte eine große Anhängerschaft aubauen.
In den 90er Jahren stand das Kabarett jedoch vor einer neuen Herausforderung, die seine Existenz ernsthaft bedrohte. So war mit der neu aufkommenden Comedy-Szene ein neuer Publikumsmagnet entstanden, der das Kabarett zunehmend zu verdrängen drohte und dies auch erfolgreich tat. Erst durch die Einführung neuer Formate konnte das politische Kabarett sich wieder erholen und wachsen. So wurden mit der Sendung “Die Anstalt” im Zweiten Deutschen Fernsehen und mit “Scheibenwischer” in der ARD zwei erfolgreiche Kabarettformate gestärkt. Heutzutage werden neue Formate in der Öffentlichkeit aber kontrovers diskutiert
kontrovers diskutiert und kritisch gesehen.
Das Kabarett sieht sich jedoch auch aktuell vor neuen Herausforderungen. So muss es seine Existenzberechtigung immer wieder neu erkämpfen und sinnvoll argumentieren, warum politische und gesellschaftliche Kritik notwendig und wünschenswert ist. So spielt sich das Kabarett heute vor allem auf kleineren Bühnen ab. Das Publikum nimmt ebenfalls kleinere Ausmaße an, ist jedoch oftmals gebildet und an politischen Ereignissen interessiert.